Band 14

Altstadtberichte

Ein Grand-Hotel im alten Nürnberg - und was davon übrig blieb
Erich Mulzer

Kaiserbesuch in Nürnberg am 18. und 19. Oktober 1790! Konrad Grübe!, der Flaschner und Volksdichter, war dabei. Auch bei der festlichen Bürgerparade vor Leopold II.: „Wöi mer dau su gschossn haut/ Und döi Trummln alli gröihrt / Dau hob i mein löibn Kaiser / Ah mei Flintn presintöirt"1. In den Wirtshäusern herrschte Hochbetrieb bis in die Nacht: „0 , dau is a Jubl gwöst! / Kaner haut von Andern gwollt /Nix als Gsundheit haut mer trunkn / Bständi: Vivat Leopold! " Schon am Anfang war Grübel dem in der Kutsche einfahrenden Kaiser nach St. Johannis „entgegngloffn" : „Mir hauts Herz in Leib scho glacht /Wöi i'n ner hob sitzn sögn /Wenn sis ner häit gschickt für mih I Häit i'n scho a Händ nei göbn". Und dann folgte er dem Wagen „bis noh zon Roß", wo der Kaiser abstieg. Wo war dieses „Roß"? Wo lag die Herberge, die sich eines so umjubelten obersten Herrn der Reichsstadt würdig erwies?