Band 24
Altstadtberichte
Das wanderlustige Gänsemännchen
Gerhart Honig
Seitdem es Reiseführer gibt, wird bei einer Beschreibung der Nürnberger Sehenswürdigkeiten auch der Gänsemännchen-Brunnen genannt'· Inzwischen dürfte unstreitig sein, daß die niedliche, 69 cm hohe lebensnahe Brunnenfigur um 1550 nach einem heute im Fembohaus ausgestellten Holzmodell Hans Peissers von Pankraz Labenwolf gegossen wurde. In seinen berühmten „Vorlesungen über die Ästhetik" hat Hegel diesen „Bauernkerl von höchst lebendiger Darstellung" als das allerbeste Beispiel für Plastik und Anschaulichkeit genannt. Bis heute läßt kein Kunstinventar und kaum ein Bildband unserer Stadt diesen Brunnen aus.