Sanierungsprojekt der Altstadfreunde

Bürgerhaus

Es ist das jüngste der von den Altstadtfreunden sanierten Häuser. Erstmals auf einem Stich von Johann Alexander Boener um 1700 dargestellt, entstand der jetzige Bau erst im Jahr 1844. Allerdings existieren noch Reste des älteren Hauses: Teile der Giebelwände, eine Abortgrube, eine Herdstelle und das gesamte Erdgeschoss des Hinterhauses.

 

Ab 1978 stand das Haus 20 Jahre lang leer. Kein Wunder, dass es in zwei Jahrzehnten total herunterkam. Als wir es 1998 kauften, fanden wir unter anderem folgende Schäden vor: undichtes Dach, wackeliger Dacherker, Wasserschäden bis ins Erdgeschoss, fehlende Treppe zum ersten Obergeschoss.

Die Straßenfassade wurde entsprechend den vorgefundenen Farbspuren mit einer leicht getönten Schlämme bei durchschimmernden Sandsteinstrukturen überzogen. Am neugotischen Dacherker haben die Altstadtfreunde die auffälligen, aus Holz bestehenden Umrahmungen der

Spitzbogenfenster ergänzt.
Die Flanken des Erkers wurden mit Thüringer Schiefer verkleidet. Die beiden Fensterflügel konnten nach im Schutt gefundenen Originalen nachgebaut werden. Hinterhaus und Hofgalerie wurden ebenfalls wiederhergestellt.

Details entdecken

Eine neue Wetterfahne mit der Jahreszahl 1844 krönt den Erker. Mit welchem Aufwand wir oftmals unscheinbare Details zur Geltung bringen, zeigt dieses Beispiel: in Hausflur und Treppenhaus wurde die zarte Schablonenmalerei von 1844 auf die gesicherten alten Putzflächen auf einer Schutzabklebung aus Japanpapier neu aufgebracht.
Sämtliche Zimmertüren sind Kopien der einzig erhaltenen, aber nicht wieder verwendbaren Originaltür und mit entsprechenden Kastenschlössern versehen.
Über der Haustüröffnung wurde die bauzeitgerechte Hausnummer in schlichter Form in Erinnerung gebracht.

Heute

Das Besondere dieses „jungen Hauses“ liegt in seiner Einzigartigkeit als letztes, fast vollständig erhaltenes Zeugnis aus der frühen Neugotik von etwa 1820 bis 1850.

1844

Baujahr

1998 - 2003

Sanierung

Architekturbüro Albert & Reinecke

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