Sanierungsprojekt der Altstadfreunde

Die Scheune

Nachdem die Altstadtfreunde im „Glasscherbenviertel“ hinter der Jakobskirche mehrere Fassaden historischer Häuser freigelegt hatten, konnten sie nicht umhin, sich der halbverfallenen Scheune in der Zirkelschmiedsgasse anzunehmen. Schließlich ist sie die einzige noch existierende Scheune innerhalb der Nürnberger Altstadt.

 

Ihre Entstehungsgeschichte beginnt im Jahr 1424 als einfache Vorratsscheune. Über 100 Jahre später gehörte sie als Malzscheune zu einer inzwischen nördlich angrenzenden Weißbierbrauerei. Im Jahr 1640 entstand im Westen das Haus Pfeifergasse 6, mit dem sie durch einen Zwischenbau verbunden wurde. Die Folge: die gesamte Statik der Scheune stimmte nicht mehr.

Von 1883 bis 1965 gingen dort zuerst ein Kohlenhändler und später ein Bauflaschner ihrem Handwerk nach. Die „Flamenco-Bar“ im Gewölbekeller lockte mit spanischen Rhythmen nicht wenige Gäste in die Unterwelt der Scheune. Im Jahr 1986 legten wir in Eigenarbeit den Giebel frei. Dabei wurde eines der schönsten Nürnberger Streben-Fachwerke sichtbar.

Außerdem erhielten die Fenster im Giebel neue Läden. Alle Gefache wurden neu ausgemauert und mit Sumpfkalkmörtel unter Zusatz von Kälberhaaren verputzt. Nachdem die Altstadtfreunde schon viel Arbeit und Geld investiert hatten und um den weiteren Verfall zu stoppen, kauften sie im Jahr 1990 dieses historisch wertvolle Gebäude.

Details entdecken

Der seit dem Krieg verloren gegangene Aufzugswalm wurde rekonstruiert. Mit dem Hinaufziehen und Herablassen eines mit Holzwolle gefüllten Sackes wurde bei der Einweihungsfeier 2001 die Funktionsfähigkeit des Aufzugs unter Beweis gestellt. Die Gäste konnten sich davon überzeugen, dass sich das Seil akkurat um den alten Göpel im dritten Dachgeschoss rollte.
Am Dach fällt das schuppige Farbenmosaik von 8000 alten Ziegeln auf, die alle von Scheunenabbrüchen im Nürnberger Umland stammen. Sie wurden allesamt von unserer Arbeitsgruppe geborgen. Wenn man die Tenne mit ihren 21 mächtigen Deckenbalken, den beiden 17 Meter langen Unterzügen sowie den sechs Holzsäulen im Erdgeschoss betritt, fühlt man sich unweigerlich in das 15. Jahrhundert versetzt. Der für eine Scheune außergewöhnliche Gewölbekeller, aufwendig aus Sandstein gemauert, zeigt eigenartige Aussparungen für ausschankbereite Bierfässer der benachbarten Brauerei. Ein im Sandstein entdecktes Relief könnte auf ein Brauereipferd hinweisen.

Heute

Heute ist unsere Scheune als Kulturscheune der Altstadtfreunde über Nürnberg und die Metropolregion hinaus ein begehrter Veranstaltungsort, der für private Veranstaltungen wie Hochzeiten, Geburtstagsfeiern und Firmenjubiläen einen stimmungsvollen Rahmen bietet. Außerdem liebt das Publikum Theateraufführungen, Konzerte, Lesungen und Ausstellungen in der besonderen Atmosphäre der Scheune. Sogar für Filmaufnahmen wurde die Scheune zum Drehort.

1424

Baujahr

1986 - 2001

Sanierung

Architekturbüro Albert & Reinecke

Veranstaltungen

Samstag, 23.03.2024, 15.00 Uhr

Sonderführung zur Ausstellung Getreide - Malz - Kohle - Kultur

Kulturscheune, Zirkelschmiedsgasse 30

600 Jahre Scheune
Führung

Eintritt frei, Spenden erbeten

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Dienstag, 26.03.2024, 19.30 Uhr

Die Radrennbahn Reichelsdorfer Keller

Kulturscheune, Zirkelschmiedsgasse 30

Vortrag: Präsenz und Online
Online Link

Ein Vortrag von Dr. Dorith Müller
 

Eintritt frei, Spenden erbeten

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Sonntag, 07.04.2024, 15.00 Uhr

Sonderführung zur Ausstellung Getreide - Malz - Kohle - Kultur

Kulturscheune, Zirkelschmiedsgasse 30

600 Jahre Scheune
Führung

Eintritt frei, Spenden erbeten

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Ausstellungen

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Getreide - Malz - Kohle - Kultur

Kulturscheune, Zirkelschmiedsgasse 30

Ausstellung

 

Donnerstag bis Sonntag 14-17 Uhr

Eintritt frei, Spenden erbeten

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RUINENZAUBER?

Kulturscheune, Zirkelschmiedsgasse 30

Ausstellung

 

Donnerstag bis Sonntag 14-17 Uhr

Eintritt frei, Spenden erbeten

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