Der Hof entstand nach der Vollendung des Haupthauses 1605 bis 1607 unter Einbeziehung älterer Gebäudeteile. Hier gelang es Jakob Wolff meisterhaft, das schmale, aber sehr lange Grundstück mit dem Vorderhaus zu einer architektonischen Einheit zu verschmelzen. Mittels einer Altane verkürzte er den Hof optisch und platzierte darüber den Schaugiebel als Blickfang.
1945 standen vom einst prächtigen Hof nur noch klägliche Reste, vor allem um den Treppenturm, der als einziges Element des Hauses weitgehend erhalten blieb. In der Mayer’schen Konzeption des Wiederaufbaus sollte der Hof ursprünglich seinen ruinenhaften Charakter behalten. Auf Initiative der Stadt wurde die Hofarchitektur dann 1957 bis 1959 bis zur Oberkante der 1. Galerie ergänzt.
Kupferstich Pellerhof
Pellerhof nach der Zerstörung 1945
Nach der weitgehenden Zerstörung des Gebäudekomplexes, dem Ersatz des Vorderhauses durch einen Neubau in den 1950er Jahren und dem nur teilweisen Aufbau des Hofes war dieses Meisterwerk der europäischen Baukunst fast aus der Wahrnehmung der Nürnberger getilgt. Bevorzugt präsentierte man den Besuchern Bauten, die originalgetreu wiedererrichtet worden waren. Nur wenige Kunstinteressierte besuchten seitdem die Reste des einst so stolzen Pellerhauses.
2005 schenkte der Steinmetz Harald Pollmann Oberbürgermeister Maly ein Maßwerk des Hofes zum 400-jährigen Jubiläum des Pellerhauses. Dieses Geschenk hatte eine sehr kontrovers geführte Debatte um den Wiederaufbau zur Folge, die in den einstimmigen Stadtratsbeschluss von 2006 mündete. Danach wurde den Altstadtfreunden die Rekonstruktion des Hofes gestattet, wenn sie das ambitionierte Vorhaben ausschließlich durch Spenden und ohne Beteiligung der Kommune schaffen würden.
2018 wurden die aufwändigen Sandsteinarbeiten abgeschlossen. Der Hof ist seitdem Anziehungspunkt für Einheimische und Touristen und einer der schönsten Open Air-Veranstaltungsorte in Nürnberg. Im westlichen Seitentrakt sind die Räume in der alten Form zurückgekehrt, die jedoch noch ausgebaut werden müssen.
Tausende Spenderinnen und Spender haben dazu beigetragen, dass dieses Meisterwerk der europäischen Baukultur aus den Ruinen emporgewachsen ist, allen voran die Familie Diehl mit 1,5 Millionen Euro. Auf der Stiftertafel stehen 340 Namen, wobei nur Beträge von 5.000 Euro und mehr verzeichnet sind. Über 5 Millionen Euro sind in den Wiederaufbau des prächtigsten Nürnberger Bürgerhofs geflossen, ein beispielloses Projekt bürgerschaftlichen Engagements!
Im Auftrag von Martin Peller entsteht das Vorderhaus als prächtigstes Nürnberger Bürgerhaus, errichtet vom Baumeister Jakob Wolff dem Älteren.
Der Hof mit seinen beiden Galerien wird hinzugefügt, die Hinterhausfassade errichtet, die einem älteren Hinterhaus vorgeblendet wird. Auf beiden Seiten werden Vorderhaus und Rückgebäude durch Arkaden verbunden.
Unter Oberbürgermeister Dr. Luppe erwirbt die Stadt Nürnberg das Pellerhaus und sichert durch den Kauf den denkmalgerechten Unterhalt des Hauses.
Aufwändige Restaurierung des Pellerhauses durch die Stadt Nürnberg. Hierbei wird vor allem der Hof mit seinem Nordgiebel erneuert. Von diesen Arbeiten sind Details der Hinterhausfassade sowie der ganze Giebel dokumentiert.
Am 3. Oktober 1944 wird der Hof des Pellerhauses durch einen Bombenangriff schwer beschädigt, am 2. Januar 1945 brennt das Haus aus und stürzt am nächsten Tag ein.
Auf dem rekonstruierten Erdgeschoss des Vorderhauses entsteht ein Neubau der Architekten Fritz und Walter Mayer. Bei diesem Wiederaufbau wird manches Zerstörte in alter Form rekonstruiert, leider aber auch vieles Erhaltene abgebrochen.
Der Pellerhof ist immer am Freitag, Samstag und Sonntag geöffnet. Unsere Ehrenamtlichen sind von 14 bis 17 Uhr für Sie da. Der Zutritt und die Führungen sind kostenlos.
Zudem bieten wir Führungen an, die nach Wunsch auch das Umfeld am Egidienberg einbeziehen. Sehr beliebt ist auch die Führung „Vom Pellerhaus zum Pilatushaus“ mit den beiden herausragenden Projekten der Altstadtfreunde am Anfang und am Ende und einigen zauberhaften kleinen Höfen.
Sonntag, 04.05.2025 / 17 Uhr
Pellerhof, Egidienplatz 23
Leipzig 1743
Konzert zum 20jährigen Bestehen der Neue Nürnberger Ratsmusik
Samstag, 10.05.2025 / 20 Uhr
Pellerhof, Egidienplatz 23
Konzert
Musikgewebe aus Tradition und Improvisation
Samstag, 17.05.2025 / 19-24 Uhr
Pellerhof, Egidienplatz 23
Blaue Nacht: „Love and Peace"