Sanierungsprojekt der Altstadfreunde

Pfründnerhaus

Das im Jahr 1479 vollständig abgebrannte Haus wurde 1480 wiederaufgebaut und 1520 zur heutigen Höhe aufgestockt. Im unteren Bereich findet man mittelalterliches, ab dem 2. Obergeschoß jüngeres Fachwerk vor. Den 1892 eingebauten Laden schmückt eine gusseiserne Säulenfront. Aus derselben Zeit stammt auch die Haustür. Dieses Fachwerkhaus stellt heute ein denkmalpflegerisch beispielhaft wieder hergestelltes Bauwerk dar.

Das Haus wurde nach etwa 20jährigem Leerstand in total verwahrlostem und marodem Zustand 1996 von den Altstadtfreunden erworben.  Bei der Gestaltung der Fassade erwies es sich als ein außerordentliches Wagnis, das Fachwerk unter Beibehaltung des gründerzeitlichen Erdgeschosses

freizulegen. Das Dach konnte mit von der Baugruppe der Altstadtfreunde geborgenen Altziegeln gedeckt werden. Die ursprünglich offenen, im 19. Jahrhundert zugemauerten Hofgalerien wurden rekonstruiert.
Heute befindet sich in der ehemaligen Metzgerei

der Shop des gegenüberliegenden Dürer-Hauses. Auch eine Wandmalerei kann der Besucher dort heute noch bestaunen. Um den Bau einer Fachwerkwand anschaulich zu machen, wurden im engen Hausflur die Entwicklungsstufen eines Flechtwerkfeldes sichtbar gelassen.

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In der Stube im ersten Obergeschoss wurden zwei Warmluftöffnungen freigelegt. Dadurch konnte man früher eine darüber liegende Schlafkammer erwärmen. Die mittelalterliche Bohlenstube war bis auf die Straßenseite erhalten. Nach der Entfernung mehrerer neuer Farbschichten konnte eine ungewöhnliche Schablonenmalerei mit Art-Deco-Muster freigelegt werden. Dabei gelang es den Altstadtfreunden, die älteren Farbfassungen zu bewahren.

Der baufällige Seitenflügel aus dem Jahr 1485 und das früher als Stallung benutzte, heruntergekommene kleine Hinterhaus von 1874 konnten saniert werden.

Mit uns zum alten Glanz

Nach der Sanierung des Hauses wurde bei der Renovierung der ehemaligen Metzgerei (1850-1928) eine voll erhaltene Verkachelung freigelegt. Der Blick der damaligen Kunden fiel auf einen an die Wand über den Kacheln gemalten prächtigen Rinderkopf. Die Wände des Ladens zeigten außerdem Landschaften in den vier Jahreszeiten.

1480 / 1520

Baujahr

1997 - 1999

Sanierung

Architekturbüro Albert & Reinecke

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