Markuslöwe

Überlebt, verbannt, verschollen

Mitte 14. Jahrhundert, eingebaut 2004

Im Jahr 1719 stürzte das mittelalterliche Gebäude am Weinmarkt 10 ein und begrub acht Menschen unter seinen Trümmern. Das Hauszeichen, der Löwe jedoch „überlebte". Allerdings durfte er beim barocken Nachfolgebau nicht mehr an die Hausfassade zurück.

Das Relief wurde in den Innenhof verbannt, wo es über 200 Jahre blieb - bis zu den Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg. Am 2. Januar 1945 wurde das Haus getroffen und zerstört. Der Markuslöwe galt seit 1952 als verschollen.

In Sandstein gehauen

Erst 50 Jahre später entdeckte man die beschädigte und falsch ergänzte Figur in einem Innenraum des Nachkriegsgebäudes. Um eine fehlerfreie und korrekte Kopie herzustellen, war ein korrigierter Gipsabguss nötig. Danach konnte in 500 Arbeitsstunden ein Altstadtfreunde-Steinmetz aus einem eine Tonne schweren Sandsteinquader mit Hilfe eines „Punktiergeräts“ millimetergenau das Relief hauen. Flügel, Gloriole und Buch weisen auf die Symbolfigur des Evangelisten Markus hin. Im Jahr 2004 konnte der Markuslöwe in die Fassade des Nachkriegsbaus am Weinmarkt 10 eingebaut werden.

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